International Rescue Committee (IRC) warnt: Hunderttausende Menschen in und um El Fasher in Darfur befinden sich in akuter Lebensgefahr. Trotz Berichten über Fluchtbewegungen nach Tawila sind laut IRC-Teams vor Ort bislang weniger als 5.000 Menschen angekommen. In El Fasher leben schätzungsweise noch rund 250.000 Zivilist*innen – das deutet darauf hin, dass viele getötet, eingeschlossen oder auf der Fluchtroute extremen Gefahren ausgesetzt sind.

IRC-Teams berichten von Neuankommenden, die den gefährlichen Weg zu Fuß – meist nachts – zurücklegten. Entlang der Route sahen sie zahlreiche Leichen und verwundete Menschen, die um Hilfe riefen.

Geflüchtete Familien berichten, dass Männer und Jungen besonders gefährdet sind. Es gibt erschütternde Berichte über willkürliche Festnahmen, Hinrichtungen und Gewalttaten. Menschen, die Tawila erreicht haben, erzählen von extrem gefährlichen Fußmärschen. Viele sind verletzt oder traumatisiert und zahlreiche Familien warten auf vermisste Angehörige.

David Miliband, Präsident und CEO des International Rescue Committee, sagt: „Dass so wenige Menschen sicher in Tawila ankommen, ist alarmierend. Es wirft dringende Fragen darüber auf, was mit denen geschieht, die aus El Fasher fliehen wollen. Sichere Fluchtrouten  für Zivilist*innen müssen gewährleistet werden, die humanitäre Hilfe muss jetzt ausgeweitet und finanziert werden, und alle Parteien müssen ihrer Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung nachkommen. Die Welt darf nicht wegsehen bei einem weiteren Kapitel des Schreckens in Darfur.“ 

Zivilist*innen, die in El Fasher oder entlang der Fluchtrouten eingeschlossen sind, schweben in nahezu unmittelbarer Lebensgefahr. IRC fordert sofortige Maßnahmen, um den Schutz von Zivilis*innen auf der Flucht aus El Fasher zu gewährleisten, humanitäre Helfende zu schützen und die Unterstützung für bereits vertriebene Menschen auszuweiten.